Manchmal braucht es etwas länger, bis man sich zu etwas durchringt, obwohl man weiß, dass es das Richtige ist.
So ging es mir beim Blutspenden. Immer hatte ich eine Ausrede, warum ich gerade nicht zu dem Termin gehen konnte. Als ich letzte Woche den Flyer des Blutspendedienstes in meinem Briefkasten fand, habe ich beschlossen, dass jetzt endlich Schluss ist mit den Ausreden und ich am 23. Mai 2018 zum Blutspenden gehen werde. Zum allerersten Mal.
Schon gespannt, was mich erwartet, bin ich gestern ins Pfarrheim gegangen. Dort bekam ich als allererstes einen Tee, einen medizinischen Fragebogen und ein Infoblatt.
Nachdem ich den Fragebogen ausgefüllt hatte, wurde mein Hämoglobinwert gemessen und meine Blutgruppe bestimmt. Dann durfte ich zum Arztgespräch, wo ich aufgeklärt wurde, dass man im Laufe des Tages mindestens 2-3 Liter getrunken und regelmäßig gegessen haben sollte. 1,5 – 2 Stunden vor der Blutspende sollte man eine ordentliche kohlenhydratreiche Mahlzeit essen um zu verhindern, dass man unterzuckert und Kreislaufbeschwerden bekommt. Klasse – ich habe morgens um 8 gefrühstückt und eine Stunde vorher noch ein Käsebrot gegessen. Und getrunken … na reden wir einfach nicht drüber. Noch ist die Ärztin gnädig und meint, dass ich dann halt jetzt noch essen und trinken muss, dann ca. 30 min. warten sollte und erst dann Blut abgenommen werden kann.
Dann geht es weiter zum medizinischen Fragebogen, der ganz viele Fragen enthält, die ich aber nahezu alle verneinen konnte. Lediglich die Frage, nach einer Endoskopie musste ich bejahen, da ich im März eine Vorsorgespiegelung habe machen lassen. Und das war das Aus für meine heutige Blutspende. Man darf frühestens 4-6 Monate nach einer Endoskopie Blut spenden, da die Spiegelung zu feinen Verletzungen führen und somit theoretisch Bakterien in die Blutbahn gelangen können.
Eine Frage die mich sehr überraschte war, ob ich mich zwischen 1980 und 1996 insgesamt mehr als 6 Monate im Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland aufgehalten habe. Tatsächlich war ich in der besagten Zeit fast 6 Monate in England und daher interessierte mich der Hintergrund der Frage. Die Ärztin erläuterte mir, dass in dieser Zeit in England mehrere BSE-Fälle diagnostiziert wurden. Bei Personen die sich länger als 6 Monate in England aufgehalten haben, besteht daher ein erhöhtes Risiko, dass im Blut BSE-Erreger enthalten sind, die evtl. sogar eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, hervorrufen können. Wer also in der besagten Zeit mehr als 6 Monate im Vereinigten Königreich Großbritannien war, ist dauerhaft vom Blutspenden ausgeschlossen. Na ja, war ja Gott sei dank nicht der Fall.
Und auch wenn ich gestern kein Blut spenden durfte, werde ich an der nächsten Blutspende-Aktion, die voraussichtlich im August stattfindet, wieder dabei sein.
Auf jeden Fall habe ich aber gestern gelernt, dass man sich auf eine Blutspende gut vorbereiten und evtl. Zweifelsfragen im Vorfeld abklären sollte.
Das kann man entweder telefonisch über die
Hotline des Blutspendedienst 0800 / 1194911 oder
auf der Homepage https://www.blutspendedienst.com/