Freibad Bad Hindelang – Erweiterung um ein Saunadorf?

Der Sommer 2003 ging als einer der heißesten und trockensten des Jahrhunderts in die Geschichte ein. Und ich nutzte meine, in den letzten 4 Jahren angesammelten, Überstunden und saß im Schnitt 8 – 10 Stunden am Tag oder besser in der Nacht am Schreibtisch um meine Doktorarbeit zu finalisieren. Als Ausgleich bin ich fast täglich eine Stunde zum Schwimmen in unser altes, traditionell chloriertes Freibad mit den beiden 50m Becken gegangen.

Als einige Jahre später das Freibad in ein Naturbad mit Reinigungsteich umgebaut wurde, war ich etwas wehmütig aber auch gespannt auf den neuen, chemiefreien Badespaß. Anfangs hat mich die Farbe des Wassers etwas irritiert, aber mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt und das chlorfreie Wasser zu schätzen gelernt.

Anlässlich der anstehenden Erneuerung des Filterbereichs im Regenerationsteich sowie den Diskussionen über die Wasserqualität und die Wassertemperatur hat sich der Gemeinderat nach intensiver Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen im Mai 2017 für eine erneute Umgestaltung des Naturbades und die Rückkehr zu einem gechlorten Freibad ausgesprochen. Im August 2017 erfolgte hierzu eine Ausschreibung.

Bei der Prüfung und Wertung der Ausschreibungsergebnisse sind umfangreiche Möglichkeiten zur Optimierung des Projektes in Verbindung mit evtl. zu erwartenden Kosteneinsparungen sichtbar geworden. Zudem scheint nunmehr eine Förderung der vorgesehenen Maßnahmen aus Landesmitteln denkbar. Der Gemeinderat hat daher beschlossen, die ursprünglich für Juni 2018 angedachte Sanierung auf Herbst/Winter 2019/2020 zu verschieben.

Die Aufhebung der Ausschreibung zur Sanierung der Freibadanlage und die anstehende, weitere Erarbeitung von Optimierungsmöglichkeiten eröffnet die Chance sich nochmals über grundsätzliche Themen auszutauschen und weitergehende Ideen zu platzieren. Und diese Chance sollten wir Alle nutzen, denn bei der Sanierung des Freibades handelt es sich nicht nur um ein Projekt für unsere Gäste sondern auch um ein soziales Projekt für die Bevölkerung.

Im Hinblick auf die Attraktivität des Dorfes würde ich gerne die Erweiterung der Planung um ein Saunadorf anregen. Wir haben viele Gäste, die nicht in einem Hotel mit eigenem Wellnessbereich logieren und die derzeit nach Sonthofen ins Wonnemar fahren um einen gelungenen Sporttag in der Sauna zu beschließen. Darüber hinaus wäre ein Saunadorf gerade bei schlechtem Wetter eine wünschenswerte Ergänzung unsere Angebots. Und auch unsere einheimische Bevölkerung würde eine Saunalandschaft vor Ort sicherlich sehr schätzen. Ohne Frage ist eine solche Maßnahme genau zu prüfen, da sie mit Zusatzkosten verbunden sein wird. Im Gegenzug käme es aber auch zu einer Ausweitung der Nutzungszeit und zu erhöhten Einnahmen aufgrund des zusätzlichen Saunabetriebs. Und vielleicht führt die Ganzjahresnutzung der Anlage auch zu einer erhöhten Attraktivität für die notwendigen Fachkräfte.

Ein weiterer Punkt, den ich gerne in die Diskussion einbringen würde, ist die ursprünglich geplante Reduktion der Beckenlänge auf 33,33m. Hierzu ist anzumerken, dass die Bau- und Ausstattungsanforderung für wettkampfgerechte Schwimmstätten vom Deutschen Schwimmverband für überregionale Wettkämpfe eine reguläre Beckenlänge von 50m fordert. Lediglich für Kurzbahnmeisterschaften reicht eine Beckenlänge von 25m aus. Zugegebenermaßen ist es unwahrscheinlich, dass im Freibad von Bad Hindelang derartige Wettkämpfe ausgetragen werden. Aber aus meiner Sicht wäre es dennoch wünschenswert, wenn den Kindern und Jugendlichen eine 50m Beckenlänge für Trainingszwecke zur Verfügung gestellt werden könnte.

Sicherlich hat der eine oder andere von Ihnen auch noch viele Ideen zu diesem Thema. Ich bin daher schon auf Ihre Kommentare gespannt.

2 Gedanken zu „Freibad Bad Hindelang – Erweiterung um ein Saunadorf?“

  1. Der April dieses Jahres verwöhnte uns mit vorgezogen sommerlichen Temperaturen, auch der Mai brachte uns – neben einigen Aprilkapriolen – tolle Sonnentage. Und dann heisst es lapidar wie in all den letzten Jahren
    ‚ Schwimmbadbetrieb von Juni bis Viehscheid‘ also Mitte September. Irgendwie scheint der Klimawandel bei diesen Planungen bedauerlicherweise keine Rolle zu spielen.
    In unserer Region sind im Frühjahr und Herbst die Tage oft durch intensive Sonnentage sehr warm , die Nächte jedoch empfindlich kalt.
    Wie wäre es, wenn man das bzw. die Schwimmbecken durch eine entsprechende Abdeckung ( Luftpolsterfolie, Rollboden, sogar eine mobile Überdachung ist möglich) warm halten und dadurch die Nutzungszeiten verlängern könnte?
    Wie wäre es, wenn auch der Betreiber etwas flexibler wäre und auch bei mittelmässig schönen Sommertagen wenigstens bis mittags für die gesundheitsbewussten Schwimmer öffnen würde?
    Wie toll wäre es, wenn um den Renaturierungsteich einige Blocksaunen , oder auch eine tiefergelegte grössere Erdsauna, mit einem mittelgrossen TauchSchwimmbecken und FreiluftRuheZone entstünden und so die Nutzungsmöglichkeiten der Gesamtanlage bereicherten !
    Von März bis November könnte man nach dem wandern oder radeln oder
    Mountainbiken noch ein, zwei Stunden in der Sauna entspannen …
    Darüberhinaus ein wünschenswertes Schlechtwetterangebot für unsere Gäste.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass eine entsprechend attraktiv gestaltete Anlage grossen Zuspruch bei unseren – zunehmend sport- und entspannungsorientierten – jüngeren Gästen Zuspruch fände.
    Könnte man so eine Vision nicht wenigstens durchspielen und kalkulieren???
    ……… NUR WER WAGT, GEWINNT!!!

  2. Zur Zeit gibt es eine Bürgerkarte die aus meiner Sicht zu teuer ist für das was angeboten wird. Es wäre schön wenn Sie sich für ein besseres Angebot einsetzen würden, Beispielsweise wie in Oberstdorf.

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